04. November 2023
Michael Schäfer zu einem aktuellen Thema:

November-Blues


Der November gilt als der graue Monat. Nebel, Regen, Unwetter, dazu Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Buß- und Bettag und Totensonntag. Und irgendwo dahinter kommt vielleicht der Advent.

Und dann noch in diesem Jahr: Kriege, Unwetter und viele menschliche Katastrophen. Ein paar Hoffnungsmomente würden da vielleicht helfen.

Vielleicht erzählt deswegen die SZ heute von einem Hof in Wallhausen und einer Frau aus Freiburg im Breisgau, die in ihrem Urlaub dort als ‚Wwooferin‘ arbeitet. Wwoof ist eigentlich eine Abkürzung (aus dem Englischen) für weltweites arbeiten auf Bio-Bauernhöfen. Menschen arbeiten freiwillig und unentgeltlich auf einem Hof, erhalten Kost und Logis und Einblick in bäuerliches Arbeiten und bäuerliche Lebensformen. Es ist wie bei ‚work and travel‘.

Normalerweise machen das Ju

gendliche, manchmal auch um sich selbst zu finden.

In diesem Fall ist es eine Lehrerin mittleren Alters, die Urlaube nutzt, um zu wwofen. Vielleicht weil die körperliche Arbeit einen willkommenen Gegensatz zu ihrer emotional fordernden Arbeit bietet. Vielleicht auch, weil ihr biologische Ernährung so wichtig ist, dass sie mehr darüber wissen will. So klar wird mir das nicht. Aber dass sie das gerne macht und öfter, das wird deutlich.

Für mich ist so etwas ein Hoffnungszeichen: ein Mensch, der sich selber findet, in dem er oder sie mitarbeitet. Es geht vielleicht gar nicht so sehr um das Warum, als vielmehr um das aktive sich Einbringen in eine Aktion, die ich für wertvoll und zukunftsweisend halte. Und wenn ich genau hinschaue, entdecke ich viele solcher Hoffnungszeichen, sehe vielerorten Menschen, die sich engagieren, sich einbringen, um die Welt ein wenig besser zu machen und um zu lernen, was diese Welt wirklich braucht. 

Gerade vor diesem Hintergrund finde ich es traurig, wenn immer weniger Geld für Freiwilligendienste zur Verfügung steht. Mehr Geld und mehr Phantasie wären nötig, um mehr Menschen zu ermöglichen, außerhalb von Ausbildung und Beruf, Dinge zu tun, von denen man vielleicht nicht materiell leben kann, die aber auf anderen Ebenen wertvoll sind. Schließlich lebt der Mensch ‚nicht vom Brot allein‘.

 

Losung für Samstag, den 4.11.23:

Suchet den HERRN, all ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut! Zefanja 2,3

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld. Kolosser 3,12

 

Im Gesangbuch steht ein Segen (eg 993):

Herr, wir leben hier – segne uns.

Du schickst uns in die Welt – behüte uns.

Du gibst uns Aufgaben – lass dein Angesicht über uns leuchten.

Wir versagen oft – sei uns gnädig.

Wir fühlen uns oft allein – erheb dein Angesicht auf uns.

Gib uns und der Welt Frieden.

 





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